Hier trifft meine Lieblingsnudel auf meine Lieblingssauce. Die Spaghetti ähnlichen Vermicelli sind schön voluminös und können Sauce unglaublich gut aufnehmen. Die Tomatensauce besteht im Grunde aus zwei Teilen, denn bevor es an die eigentliche Sauce geht, werden die Tomaten zusammen mit einer ganzen Knoblauchknolle mehrere Stunden im Ofen bei 160 Grad Celsius geröstet. Dies ist es, was das Geheimnis dieser Sauce ausmacht. Je reifer die Tomaten desto süßer und aromatischer wird die Sauce, denn der in den Tomaten enthaltene Zucker beginnt im Ofen zu karamellisieren.
Aus Erfahrung kann ich nur empfehlen, gleich mehr von den Ofentomaten herzustellen. Denn wenn der Ofen schon mal drei Stunden läuft, sollte sich das auch lohnen. Außerdem verspreche ich euch, werdet ihr nicht genug von der Tomatensauce bekommen. Man muss die Ofentomaten aber nicht immer zur Sauce weiterverarbeiten, denn sie schmecken nicht nur zu italienischen Nudeln super. Die Ofentomaten kann man auch einfach auf ein geröstete Baguette geben oder auf einem Teller verteilen und eine Kugel Büffelmozzarella obendrauf setzen. Das wäre mal eine warme Alternative zur klassischen Caprese.
Vermicelli mit aromatischer Tomatensauce
Gang: MainKüche: Italian2
Personen10
Minuten3
StundenDiese Tomatensauce ist an Aroma kaum zu übertreffen.
Zutaten
- Ofentomaten
200g Vermicelli
ca. 600 g Tomaten, am besten gemischte Fleischtomaten
1 Knoblauchknolle
150ml Olivenöl
5 Zweige Thymian, Rosmarin und/oder Oregano
- Tomatensauce
Ofentomaten
1rote Zwiebel oder Schalotte
Salz und Pfeffer
Zubereitung
- Ofentomaten
- Den Ofen auf 160 Grad Umluft vorheizen. Die Tomaten halbieren und in eine ofenfeste Auflaufform mit der Schnittfläche nach oben legen. Die Knoblauchknolle halbieren und zwischen die Tomaten setzen. Kräuter dazwischen verteilen und großzügig mit dem Olivenöl begießen. Ich mag es gerne, wenn die Tomaten richtig darin schwimmen. Aber das ist Geschmacksache. Daher kann es auch mal mehr als die empfohlenen 150 ml sein.
- Nun die Tomaten kräftig Salzen und Pfeffern und für 2-3 Stunden in den Ofen schieben. Bei großen Fleischtomaten ist eine Garzeit von 3 Stunden zu empfehlen. Kleinere Tomaten brauchen ca. 2 Stunden und nutzt man nur kleine Cherrytomaten, reicht vermutlich eine Garzeit von 1 1/2 Stunden aus. Am besten, man schaut immer wieder in den Ofen und sobald die Tomaten schön dunkel karamellisiert sind, sind sie fertig.
Nun kann man die Tomaten entweder aufbewahren oder gleich weiter fortfahren. - Tomatensauce
- Dann wäre jetzt der Zeitpunkt, um das Nudelwasser aufzusetzen. Die rote Zwiebel in dünne Scheiben schneiden und zusammen mit 2 EL des Öls aus der Auflaufform mit den Tomaten in eine Pfanne geben. Die Zwiebeln ein paar Minuten anbraten und wer mag, kann jetzt ein Sardellenfilet mit in die Pfanne geben. Man sollte es wirklich probieren, denn es gibt ein fantastisches Aroma. Sie lösen sich beim Umrühren quasi auf und hinterlassen nur noch “Umami” (japanisch: Schmackhaftigkeit).
- Nun die Tomaten und den Knoblauch aus der Auflaufform dazugeben und gut mischen. Die Kräuter sollten nun schön kross sein, so dass man die Blätter gut von den Stielen lösen kann und am besten zur Pasta-Soße in die Pfanne gibt. Mit einem Stampfer die Tomaten so zerkleinern, dass sie zu einem weichen Brei werden und mit ein bisschen Nudelwasser strecken. Ich gebe nicht mehr als 3 bis 4 EL dazu, da ich die Soße eher dick mag. Sobald die Nudeln fertig sind, mit der Soße mischen und auf zwei Tellern verteilen. Jetzt noch frischen Basilikum und frisch geriebenen Parmesan darüber geben und genießen.
Anmerkungen
- Wenn die Tomaten noch nicht richtig aromatisch sind, etwas Zucker auf die Schnittfläche geben. Der Knoblauch gart in seiner Schale und lässt sich nach Ende der Garzeit wunderbar herauslösen. Er fällt geradezu aus der Schale. Wem das zu viel Gefummel ist, kann den Knoblauch auch einfach komplett mit zur Soße geben und man entfernt die Schale dann erst auf dem Teller.
- Die Sauce kann man natürlich mit jeder beliebigen italienischen Nudelsorte kombinieren. Ich finde, dass lange Nudeln am besten dazu passen wie Spaghetti, Maccheroni oder Bucatini. Wer kurze Nudeln bevorzugt, sollte Nudeln mit einem Hohlraum wählen, wie Penne, Rigatoni oder die gedrehten Casarecce.