Bigoli in salsa – das Rezept stammt ursprünglich aus Venetien und steht oft unter dem Namen Pasta in salsa auf den Speisekarten. Menschen, die keine Sardellen mögen tendieren wahrscheinlich dazu, gleich wegzuklicken. Aber es sei gesagt, dass das Sardellenaroma hier deutlich von der Süße der Zwiebeln gemildert wird. Die Chancen stehen daher sehr gut, dass dies ein Gericht von jedermann gemocht wird. Einst ein typisches Armeleuteessen, wird es heute als Spezialität selbst in Spitzenrestaurants angeboten. Italiener verwenden dafür oft die bei uns kaum bekannte Pastasorte Bigoli. Sie sind den Spaghetti sehr ähnlich, allerdings ein wenig größer und mit einer sehr rauen Oberfläche, wodurch sie Sauce besonders gut aufnehmen können.
Jedenfalls werden die Pasta in einer Sauce aus Sardellen mit Zwiebeln geschmort. Wie zahlreiche andere Zwiebelgerichte, soll es im jüdischen Ghetto (Cannaregio) entstanden sein, im 11. Jahrhindert. Heute ist es ein Klassiker, nicht nur in Venedig, und wird gerne zu Feiertagen wie Heiligabend, Karfreitag und Aschermittwoch gereicht.
Bigoli in salsa
2
Portionen30
Minuten40
MinutenGeröstete Brotkrumen sorgen für ein leichtes Knuspern und ersetzen den Parmesan, der bei fischigen Nudeln nichts zu suchen hat.
Zutaten
Kochanleitung
- Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln darin bei milder Hitze anschwitzen. Nach ein paar Minuten den Deckel auflegen solange garen, bis die Flüssigkeit vollständig verkocht ist. Dauert ca. 5 Minuten. Die Zwiebeln mit dem Weißwein ablöschen und weitere 40 Minuten garen. Die Zwiebeln sollten dann schön karamellisieren. Bei Bedarf zwischendurch etwas Wasser zugeben, denn zum Schluss sollte noch etwas Saft übrigbleiben.
- Die Sardellen in einem Mörser zu Mus stampfen und anschließend mit der Petersilie vermischen und beiseite stellen.
- In der Zwischenzeit das Nudelwasser aufsetzten, reichlich Salzen und die Bigoli darin al dente garen. Vor dem Abgießen eine Kelle Nudelwasser abfangen.
- Die Bigoli zu der Zwiebelsauce in die Pfanne geben und mit der Sardellen-Petersilie-Paste mischen. Wem die Sauce nicht flüssig genüg ist, der kann noch eine Kelle des abgefangenen Nudelwassers untermischen.
- Wer die Nudeln mit etwas Crunch toppen möchte, kann in einer separaten Pfanne etwas Olivenöl erhitzen und darin 2 EL Panko oder Brotkrumen rösten und anschließend über die Nudeln geben.
Anmerkungen
- Als Alternative zu Bigoli können Spaghetti, Bucatini oder dünne Bandnudeln verwendet werden.
- Wer anstatt Sardellen Sardinen verwenden möchte, wird nicht das selbe Ergebnis erzielen. Die Sardellen lösen sich fast gänzlich auf und hinterlassen nur ein köstliches Umami. Sardinen dagegen haben etwas festeres Fleisch und werden stückchenweise in der Sauce zu finden sein.