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Chilischoten

Rote Chilischoten

Chilischoten sind fester Bestandteil der italienischen Küche, wo man vor allem unter dem Namen „Peperoncino“ findet. Ursprünglich stammen die Schoten aus Mittelamerika und wurden 1493 durch Christoph Kolumbus nach Europa eingeführt. Seit dem 16. Jahrhundert werden sie auch in Italien angebaut. Die kleinen, scharfen Schoten geben vielen italienischen Gerichten den entscheidenden Kick. Man findet sie in Pasta-Gerichten, Pizzen, Suppen oder Saucen.

In diesem Beitrag geht es insbesondere um die Verwendung von Chilischoten in italienischen Nudelgerichten, um die verschiedenen Arten von Chilischoten und um Tipps zur Verwendung von Chilischoten beim Kochen im Allgemeinen.

Arten von Chilischoten

Es gibt 5 Chiliarten, die zur Gattung Capsicum gehören: Capsicum annuum, Capsicum frutescens, Capsicum chinense, Capsicum baccatum und Capsicum pubescens. Jede Art hat ihre eigenen Sorten, die sich in Geschmack, Größe, Farbe und Schärfe unterscheiden. Die bekanntesten Sorten sind Abbreviatum, Acuminatum, Fasciculatum und Cerasiferum. In Italien wird ausschließlich eine Chiliart und zwar die Capsicum annuum angebaut. Fast alle Anbaugebiete befinden sich in Kalabrien und der Basilika. Chilisorten der Capsicum annuum sind aromatisch und fruchtig, mit einer geringen bis mittleren Schärfe, je nach Sorte.

  • Abbreviatum: „Teufelchen“, scharfe Chili, spitz zulaufen und klein
  • Acuminatum: „Horn Kalabriens“, länglich, geschwungen, spitz zulaufend
  • Fasciculatum: Beiname „Zigarette“, dünn und gerade, getrocknet oder eingelegt
  • Cerasiferum: klein und rund wie eine Kirsche; Geeignet zum Füllen

Beliebte Pasta-Gerichte mit Chili

  • Spaghetti aglio e olio e peperoncino
  • Penne all’arrabiata
  • Penne con Peperonata

Verwendung von Chilischoten in italienischen Küche

Chilischoten werden insbesondere im Süden Italiens verwendet. In der italienischen Küche kommen sie dabei in verschiedenen Formen vor. Man kann sie frisch oder getrocknet verwenden. Letztere sind etwas schärfer als die frischen Schoten und werden auch oft gemahlen oder geschrotet verkauft.

Getrocknete Chilis und Chiliflocken werden oft in Öl eingelegt und dann zum Aromatisieren von Pizzen oder Pasta verwendet. Au f Sizilien nennt man das Chiliöl Folio Santo (= heiliges Öl).

Trocknet man die Chilischoten in der Sonne, zerkleinert sie anschließend und legt sie in Öl ein, ergibt das eine teuflisch scharfe Sauce. Man kann geröstete Brote damit bestreichen oder Gerichte, insbesondere Schmorgerichte, damit würzen. Aber Vorsicht – zum Teil sind diese Öle wirklich teuflisch Schaft.

Hackt man frische Chili fein und mischt sie mit kleingehackten Zwiebeln, getrockneten Tomaten, Pilzen und Oliven, erhält man eine sogenannte Bomba Calabrese, eine Paste, die sich wunderbar als Brotaufstrich eignet.

Für viele etwas merkwürdig, aber durchaus sehr lecker sind Marmeladen und Schokoladen mit Chili. Zwar sind diese Lebensmittel mitunter sehr scharf, aber experimentierfreudige werden so vielleicht eine neue Leidenschaft zur Chilischote entdecken. Marmelade mit Chili schmeckt hervorragend zu Ziegenkäse oder auf salziger Butter mit geröstetem Brot. Auf Sizilien sollte man auch unbedingt mit Chili aromatisierten Pecorino probieren. Ein Gedicht, sofern der Käse von guter Qualität ist.

Bedeutung von Chilischoten in Italien

Cornicello – Glücksbringer aus Neapel. Die Chili wird hier als Horn dargestellt und soll den bösen Blick abwenden.

Ob in Pasta, Pizza, Suppen oder Saucen – Chilischoten finden in vielen italienischen Gerichten Verwendung. Doch die Bedeutung von Chilischoten in der italienischen Küche geht weit über ihren Geschmack hinaus. Sie haben auch eine lange kulturelle und historische Bedeutung in Italien und sind aus der Landesküche nicht mehr wegzudenken. In Neapel fungiert die Chilischote zum Beispiel als Glücksbringer. Hierheißt die Chili cornicello, curniciello oder zu deutsch einfach „Glückshorn“. Die Chilischote findet man in dieser Region in Form eines Horns als Anhänger in fast allen Größen und soll den bösen Blick abwehren.