Die Pappardelle gehören zur Familie der Bandnudeln. Während es einige Bandnudeln gerade mal auf eine Breite von wenigen Millimetern schaffen, sind die Pappardelle unter den breiten Bandnudeln einzuordnen. Mit einer Breite von ca. 2 cm sind sie sogar, mit Ausnahmen der Lasagneplatten, die breiteste Sorte aus der Bandnudelfamilie.
Pappardelle stammen wahrscheinlich aus der Toskana. Hergestellt werden sie wie viele Italienischen Nudeln aus einem Eierteig. Anders als die meisten langen Nudeln, werden die Pappardelle nicht gerade getrocknet, sondern zu Nudelnestern zusammengedreht.
Kurzportrait: Pappardelle
Herkunft | Toskana, Italien |
Bezeichnung | Lange, breite Bandnudel |
Form | flach, Breite ca. 2 cm, Länge ca. 25 – 30 cm |
Zutaten | Hartweizengrieß, Wasser |
Eignung | Kräftige, herzhafte Soßen |
Beliebte Gerichte | Pappardelle mit Wildragout |
Pappardelle kaufen – Qualitätsmerkmale
Kaufkriterien für Papardelle
- Massenherstellung vs. Traditionsunternehmen: Pappardelle kann man mittlerweile auch in Deutschland in fast jedem Supermarkt kaufen. Was die Qualität angeht, so gibt es allerdings große Unterschiede zwischen den industriell hergestellten Pappardelle und denen, die aus italienischen Traditionsunternehmen wie Setaro und Co. stammen. Traditionsmanufakturen legen noch immer viel Wert auf erstklassige Zutaten und schonende Zubereitung, was sich im Geschmack der Pasta widerspiegelt. Die Verwertung von hochwertigem Weizen ist ebenso eine Grundvoraussetzung für hochwertige Pasta, wie auch die Art der Herstellung.
- Trocknungsprozess: Auch der Trocknungsprozess ist von großer Bedeutung. Industriell hergestellte Pappardelle werden in kürzester Zeit unter großer Hitze getrocknet. Dadurch gehen wertvolle Inhaltsstoffe der Nudel verloren, was sich später negativ auf den Geschmack auswirkt. Kleine Traditionsmanufakturen geben der Pappardelle die nötige Zeit, um zu trocknen. Manchmal werden die Pappardelle über einen Zeitraum von mehreren Tagen zum Trocknen in speziellen Kammern gelagert, wobei die Temperatur in der Regel 38 Grad Celsius nicht überschreitet.
- Preis: Gute Pappardelle haben, wie auch andere italienische Nudeln, ihren Preis. Nur so lässt sich der Einsatz hochwertiger Zutaten und die langen Trocknungszeiten beibehalten. Ein hoher Preis der Pappardelle ist aber dennoch kein Garant für super Ware.
Herkunft und Geschichte der Papardelle
Pappardelle ist eine Art von Nudeln, die aus der italienischen Küche stammt, insbesondere aus der Region Toskana. Pappardelle-Nudeln sind breit und flach, ähnlich wie Fettuccine oder Tagliatelle, aber in der Regel etwas breiter, etwa 2 bis 3 cm. Diese Nudeln sind ideal, um herzhafte Soßen aufzunehmen, insbesondere Fleischragùs und andere kräftige Soßen.
Der Name „Pappardelle“ leitet sich wahrscheinlich vom italienischen Verb „pappare“ ab, was „essen“ oder „verschlingen“ bedeutet und auf die Tatsache anspielt, dass diese Art von Nudeln besonders schmackhaft und befriedigend ist. Es gibt auch eine Theorie, die besagt, dass der Name von „pappare“ in der lokalen toskanischen Mundart stammt, wo er „schlürfen“ bedeutet.
Die Geschichte der Pappardelle ist eng mit der toskanischen Küche und Kultur verbunden. Die Toskana ist eine Region in Mittelitalien, die für ihre malerischen Landschaften, Kunst, Architektur und natürlich ihre köstliche Küche bekannt ist. Pappardelle-Nudeln sind ein integraler Bestandteil der toskanischen Küche und haben im Laufe der Jahrhunderte eine wichtige Rolle in der kulinarischen Geschichte der Region gespielt.
Die genauen Ursprünge der Pappardelle sind nicht bekannt, aber es wird vermutet, dass sie im Mittelalter in der Toskana entstanden sind. Die Nudelproduktion in Italien reicht bis in die Antike zurück, aber es ist wahrscheinlich, dass die breiten, flachen Pappardelle-Nudeln in dieser Zeit entwickelt wurden, um den Bedürfnissen der toskanischen Bevölkerung gerecht zu werden. In dieser Zeit wurden Nudeln in der Regel aus Hartweizengrieß und Wasser hergestellt und von Hand gerollt, geschnitten und getrocknet.
Die Pappardelle-Nudeln wurden wahrscheinlich entwickelt, um herzhafte und rustikale Soßen aufzunehmen, die in der toskanischen Küche üblich sind. Ihre Breite und Textur eignen sich besonders gut für Fleischragùs, Pilzsoßen und Gerichte mit saisonalem Gemüse. Im Laufe der Zeit haben sich auch Variationen der Pappardelle-Nudeln entwickelt, darunter solche, die mit Eiern, Spinat oder anderen Zutaten hergestellt werden, um unterschiedliche Aromen und Texturen zu erzielen.
Die Popularität der Pappardelle hat sich im Laufe der Jahrhunderte über die Toskana hinaus ausgebreitet, und heute sind sie in ganz Italien und darüber hinaus bekannt und geschätzt. Die Herstellungsmethoden wurden modernisiert, und Pappardelle-Nudeln sind heute sowohl als frische als auch als getrocknete Variante erhältlich und werden häufig maschinell hergestellt, um eine gleichmäßige Form und Größe zu gewährleisten.
Insgesamt ist die Geschichte der Pappardelle-Nudeln ein Zeugnis für die Kreativität und Vielfalt der italienischen Küche und ein Symbol für die reiche kulinarische Tradition der Toskana.
Wozu passen Pappardelle am besten?
Pappardelle vertragen aufgrund ihrer Breite viel Soße und zwar am besten deftige Ragouts. In der Toskana serviert man sie gerne zu einem kräftigen Wildragout. Aber auch Hase, Ente oder Wild passen hervorragend zu diesen breiten Bandnudeln. Wer kein Fleisch mag, kann sie natürlich auch wunderbar mit würzigen Tomatensoßen kombinieren. Wer etwas Zeit hat, sollte die Tomaten lange im Ofen rösten und daraus eine aromatische Tomatensoße zaubern, die an Aroma kaum zu übertreffen ist. Andere vegetarische Kombinationen mit Pappardelle sind Soßen mit Kohl, Spinat oder Mangold.
Im Prinzip kann man jede beliebige Soße zu Pappardelle servieren. Ich würde aber dazu raten, nicht zu feine Soßen zu verwenden, denn leichte Sahnesoßen würden geschmacklich eher untergehen. Besser sind gut gewürzte und kräftige Soßen.
Beliebte Pappardelle Gerichte
- Pappardelle mit Bolognese: Eine klassische Sauce aus Rindfleisch, Tomaten und Gemüse, die wunderbar zu den breiten Nudeln passt.
- Pappardelle mit Pilzen: Eine einfache aber köstliche Kombination aus Pilzen, Knoblauch und Olivenöl.
- Pappardelle mit Wildragout: Eine kräftige und deftige Sauce aus Wildfleisch, Rotwein und Gewürzen.
- Pappardelle mit Lachs und Sahne: Eine cremige Sauce aus Sahne, Lachs und Dill.
- Pappardelle mit Trüffel: Eine edle Variante mit fein gehobeltem Trüffel, Butter und Parmesan.
- Pappardelle mit Tomatensauce: Eine einfache, aber klassische Kombination aus Tomaten, Knoblauch und Basilikum.
- Pappardelle mit Hühnchen und Champignons: Eine würzige Kombination aus gebratenem Hühnchen, Champignons und Kräutern.
Pappardelle mit Bolognese
Zutaten:
- 400 g Pappardelle
- 500 g Rinderhackfleisch
- 1 Zwiebel, fein gehackt
- 2 Karotten, geschält und fein gehackt
- 2 Stangen Sellerie, fein gehackt
- 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
- 1 Dose Tomaten (400 g)
- 200 ml Rinderbrühe
- 100 ml Rotwein
- 2 EL Tomatenmark
- 2 EL Olivenöl
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung:
- In einem großen Topf das Olivenöl erhitzen. Zwiebeln, Karotten, Sellerie und Knoblauch darin anbraten, bis sie weich sind (ca. 10 Minuten).
- Das Rinderhackfleisch hinzufügen und gut anbraten, bis es braun und krümelig ist.
- Tomatenmark und Rotwein hinzufügen und unter ständigem Rühren köcheln lassen, bis der Rotwein verdampft ist.
- Die Dose Tomaten hinzufügen und gut umrühren. Die Rinderbrühe hinzufügen und zum Kochen bringen.
- Hitze reduzieren und die Bolognese für mindestens eine Stunde köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- In einem separaten Topf reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und die Pappardelle darin al dente kochen.
- Die Pappardelle abgießen und in die Bolognese geben. Gut umrühren und auf Teller verteilen.
- Mit frisch geriebenem Parmesan und gehacktem Basilikum servieren.
Pappardelle mit Wildragout
Zutaten:
- 400 g Pappardelle
- 500 g Wildfleisch (z.B. Hirsch oder Wildschwein)
- 2 Zwiebeln, fein gehackt
- 2 Karotten, geschält und fein gehackt
- 2 Stangen Sellerie, fein gehackt
- 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
- 2 EL Tomatenmark
- 500 ml Rinderbrühe
- 250 ml Rotwein
- 2 EL Olivenöl
- 2 Lorbeerblätter
- 2 Zweige Rosmarin
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung:
- Das Wildfleisch in mundgerechte Stücke schneiden und mit Salz und Pfeffer würzen.
- In einem großen Topf das Olivenöl erhitzen und das Fleisch darin von allen Seiten anbraten. Das Fleisch aus dem Topf nehmen und beiseite stellen.
- In demselben Topf die Zwiebeln, Karotten, Sellerie und Knoblauch anbraten, bis sie weich sind (ca. 10 Minuten).
- Tomatenmark hinzufügen und unter ständigem Rühren köcheln lassen, bis es aromatisch duftet.
- Das Fleisch wieder in den Topf geben und gut umrühren. Den Rotwein hinzufügen und zum Kochen bringen.
- Lorbeerblätter und Rosmarinzweige hinzufügen. Die Rinderbrühe hinzufügen und zum Kochen bringen.
- Hitze reduzieren und das Wildragout für mindestens 2 Stunden köcheln lassen, bis das Fleisch zart ist.
- In einem separaten Topf reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und die Pappardelle darin al dente kochen.
- Die Pappardelle abgießen und in die Wildragoutsoße geben. Gut umrühren und auf Teller verteilen.
- Mit gehacktem Petersilie und geriebenem Parmesan servieren.
Zu was passen Pappardelle am besten?
Pappardelle passen gut zu sahnigen oder öligen Saucen, da sie breit und flach sind und somit viel Sauce aufnehmen können. Sie eignen sich aber auch für kräftige und deftige Saucen, wie beispielsweise Fleisch- oder Wildragouts. Darüber hinaus können Pappardelle auch mit Gemüse und Pilzen kombiniert werden, um vegetarische Gerichte zu kreieren
Pappardelle selber machen
Als echter Pastafan kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem man seine Nudeln auch selbst machen möchte. Und mit dem richtigen Nudelteig und ein wenig Übung wird man von dem Ergebnis begeistert sein, denn es gibt kaum was besseres, als frische Nudeln. Pappardelle eignen sich zum selber machen besonders gut, denn man braucht dafür nicht mal eine Nudelmaschine.
Einfacher Eierteig für Pappardelle
Zutaten: Dafür braucht es 300 g doppelgriffiges Mehl, 2 Eier, 2 Eigelb und feinkörniges Salz.
Zubereitung: Mehl auf Arbeitsfläche sieben und zu einem Haufen formen. Mit einem Esslöffel in die Mitte eine Mulde drücken. Eier aufschlagen und Eigelb trennen und beide zusammen mit dem feinkörnigen Salz in die Mulde geben. Zutaten von der Mitte heraus mit einer Gabel verrühren und nach und nach den das restliche Mehl von mit einarbeiten. Alles gut mit den Händen miteinander verkneten und bei Bedarf ein wenig Wasser (1 – 2 TL) einarbeiten. Nach ca. 10 Minuten sollte der Teig glatt und geschmeidig sein. Zu einer Kugel rollen, in Frischhaltefolie wickeln und mindestens 1 Stunde ruhen lassen.
Pappardelle mit der Nudelmaschine herstellen
Hat man eine richtige Nudelmaschine zur Hand, wird der Teig nach und nach durch die Walzen gedrückt, wobei der Walzenabstand von Mal zu Mal verringert wird, bis man letztendlich die gewünschte Dicke erreicht hat. Zuletzt kommt der Einsatz für die Pappardelle in die Maschine und schon sind die Nudeln fertig. Vor dem Kochen sollten sie noch kurz antrocknen.
Pappardelle von Hand walzen
Das Ausrollen mit dem Nudelholz erfordert zwar etwas Übung bis der Teig überall gleich dünn ist, doch sobald man den Dreh raus hat, geht es kinderleicht. Alles was man dazu braucht ist Platz und ein großes Nudelholz, je länger, desto besser. Empfehlenswert sind 60 – 80 cm. Zunächst werden Arbeitsfläche, Nudelholz und Hände gut bemehlt, damit der Teig nicht kleben bleibt. Dann wird der Teig zu einer runden Scheibe ausgerollt. Dabei das Holz immer vom Körper wegrollen und den Teigregelmäßig drehen, damit er gleichmäßig wird. Anschließend den Kreis zur Hälfte zusammenklappen, erneut bemehlen und erneut dünn ausrollen. Diesen Vorgang solange wiederholen, bis der Teig schön glatt und geschmeidig ist.
Hat die Teigplatte eine Stärke von ca. 3 mm rollt man sie zu allen Seiten hin gleichmäßig aus. Die Teigbahn sollte zum Schluss nur noch ca. 1 – 2 mm dick sein. Bevor sie geschnitten wird, hängt man sie kurz zum Antrocknen auf. Dazu eignet sich eine Wäscheleine oder der Griff des Herdes oder Ähnliches. Anschließend wird die angetrocknete Teigbahn auf der Arbeitsplatte mit doppelgriffigem Mehl oder Grieß bestreut und zu mehrlagigen breiten Streifen zusammen geklappt. Dabei immer wieder mit Grieß oder Mehl bestäuben. Zuletzt den Teig mit einem langen, sehr dünnen und scharfen Messer in ca. 2 cm dicke Streifen schneiden. Die mehrlagigen Streifen von dem Garen auffalten und kurz antrocknen lassen.
Videoanleitung zur Herstellung von Pappardelle
Wem unsere Anleitung nicht bildhaft genug ist, der kann sich von den folgenden Videos inspirieren lassen. Die Rezepte für den Nudelteig variieren etwas. Manchmal kommt Olivenöl in den Teig hinein, um ihn etwas geschmeidiger zu machen. Je öfter man sich darin übt, Pappardelle selbst zu machen, desto schneller wird man zu seinem Lieblingsrezept finden.